Ursachen, Behandlung und Tipps zum Thema Angstzustände

Autogenes Training – Therapie, Wirkung und Einsatz

Autogenes Training was soviel wie „selbst erzeugt“ bedeutet, ist eine sehr wirksame Entspannungsmethode die über die direkte Beeinflussung des vegetativen Nervensystems funktioniert. Das autogene Training wurde aus den Beobachtungen und Erfahrungen der ärztlichen Hypnose des Neurologen und Psychiaters J.H.Schultz entwickelt. Die Selbsthypnose des autogenen Trainings kann sowohl in der Therapie körperlichen Beschwerden als auch bei der Beseitigung Psychischen Erkrankungen wie Depression und Ängste angewendet werden.

Therapiemöglichkeiten des autogenen Training

Schultz unterscheidet beim autogenem Training die Einteilung in die Grundstufe und die Oberstufe. Während die Grundstufe zur allgemeinen Entspannung führt, basiert die Oberstufe auf meditative und hypnotherapuetische Übungen. Für das Erlernen der Übungen der Oberstufe ist es notwendig die Übungen der Grundstufe zu beherrschen, da die organismische Umschaltung schnell und sicher erfolgen muss. Die Übungen der Oberstufe enthalten Techniken der Fokussierung der Aufmerksamkeit auf bestimmte kognitive Inhalte oder Bilder. Ziel ist die Bewältigung von Problemen mit Innenschau, Selbsterfahrung, Seienserfahrung und Selbstfindung. Dabei gibt es verschiedene Meditationsformen:

  • Die konzentrative Meditation
  • Entfaltende Meditation

Die Übungen im einzelnen sind:

  • Eigenfarben
  • Konkrete Objekte
  • Abstrakte Objekte
  • Personen
  • Existenzielle Fragen
  • Rücknahme

Die Wirkung des autogenen Trainings

Durch wissenschaftliche Methoden konnte nachgewiesen werden, dass es eine unmittelbare körperliche Reaktion auf die einzelnen Übungen des autogenen Trainings gibt. Durch das immer wiederkehrendes Üben gelingt es, auf den Spannungszustand der Muskeln einzuwirken. Immer mehr Muskelfaser werden über Gehirn ausgehende nervale Impulse entspannt. Diese Impulse erreichen nicht nur die Arme und Beine, sondern die innere Organe. Auf diese Weise kommt es zu einer Generalisierung. Mit Hilfe von positiven formelhaften Satzbildungen kann eine Reihe von Störungen beseitigt werden, vor allem Ängste, Unruhe, Schlafstörungen und Depression. Dabei sollen die verwendeten Autosuggestionen eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen. Sie sollen:

  • individuell angepasst sein
  • möglichst bildhaft erfolgen
  • häufig wiederholt werden

Die Übungen der Grundstufe lauten folgendermaßen:

  • Die Arme sind ganz schwer 6x
  • Ich bin ganz ruhig 1x
  • Die arme sind ganz warm 6x
  • Ich bin ganz ruhig 1x
  • Die Atmung ist ganz ruhig 6x
  • Ich bin ganz ruhig1x
  • Das Herz schlägt ruhig und regelmäßig 6x
  • Ich bin ganz ruhig1x
  • Das Sonnengeflecht ist ganz ruhig und strömend warm 6x
  • Ich bin ganz ruhig 1x
  • Die Stirn ist angenehm kühl 6x
  • Ich bin ganz ruhig 1x
  • Das Schultern Nackenfeld ist ganz ruhig 6x
  • Ich bin ganz ruhig 1x